Physical Distancing statt
Social Distancing
Führung in der Corona-Krise
Social Distancing gegen Corona bedeutet unverändert Homeoffice und Arbeitszeitverkürzung, idealerweise arbeitet jede*r allein für sich. Es gibt kaum Meetings, keine Workshops, möglichst keine zufälligen Treffen an der Kaffeemaschine. Nach dem ersten Schock und der akuten Krisenbewältigung ist die Ausnahme fast zur Regel geworden und wir alle haben anstrengende Wochen hinter uns. Dabei sind die persönlichen Situationen sehr unterschiedlich. Eltern müssen sich parallel um die Kinder kümmern, Homeoffice trifft auf Homeschooling. Hinzu kommen viele Sorgen und Ängste, nicht nur um die eigene Gesundheit, fast jede*r hat jemand im engen Umfeld, der zur Risikogruppe gehört, infiziert wurde und manche haben im engeren Umfeld Tote zu beklagen. Viele machen sich Sorgen um die finanzielle Existenz: Was passiert mit mir, mit meinem Arbeitsplatz, mit meinem Unternehmen? Wie lange wird die Situation andauern und wie geht es danach weiter? Andere wiederum leiden unter Einsamkeit und freuen sich über die Lockerungen der Maßnahmen.
Es gibt immer noch mehr Fragen als Antworten und niemand weiß, wie die Zukunft wird. Die meisten sind sich einig, es wird anders bleiben als es vor Corona war. Auch das löst Ängste aus.
Was bedeutet das für das für die Kooperationsqualität im Team? Wie geht Führung in der Krise und für viele ohne direkten Kontakt, oder von zuhause aus? Wir haben es schon immer gesagt und nun gilt es mehr als je:
Beziehung vor Inhalt
Doch wie den persönlichen Kontakt halten und die Beziehung pflegen in Zeiten von E-Mail, Telefon- und Videokonferenzen, eng getakteten Kalendern und Krisensitzungen? Während das persönliche Gespräch sonst häufig zwischen zwei Meetings, in der Pause und über den Schreibtisch hinweg passiert, muss es nun regelrecht organisiert werden. Das scheint erstmal im Widerspruch zu stehen, denn gefühlt ist dafür momentan keine Zeit. Daher haben wir hier 10 Tipps, besonders für Führungskräfte, zusammengestellt:
Organisatorisches zur Kommunikation
E-Mail Flut reduzieren
und klare Regeln für den Mailverkehr aufstellen. An wen werden E-Mails adressiert (an:), wer braucht eine Kopie (cc:), was ist die Botschaft der E-Mail (Info, Entscheidung, Aktion), Regeln für die Betreff-Zeile.
Meetingsrhythmus organisieren
und feste Treffen einplanen. Für Angestellte ist Organisation und Planbarkeit im Homeoffice wichtiger denn je. Dabei sollten deren Bedürfnisse wie z.B. Kinderbetreuung und klare Feierabendzeiten berücksichtigt und die beste Lösung für alle gefunden werden.
Videokonferenzen durchführen
Sowohl für Arbeitstreffen als auch typische Teammeetings und dabei die Kamera einschalten, sodass sich alle sehen können. Dies ist digital die einzige Möglichkeit wenigstens Blickkontakt zu haben. Dieser ist für Beziehungsarbeit unerlässlich.
Technik-Support
Stellen Sie sicher, dass Ihr Team die notwendigen technischen Voraussetzungen hat und auch alle Tools bedienen kann. Vielleicht ist eine Schulung in MS Teams, Zoom, Outlook grade jetzt notwendig.
Inhaltliches zur Kommunikation
Empathie zeigen
Zuhören und Verstehen ist wichtiger als je, denn die Wahrnehmungen, Gefühle und Situationen sind wie oben beschrieben sehr unterschiedlich. In erster Linie ist aktives Zuhören ohne Bewertung oder gut gemeinte Ratschläge gefragt.
Vertrauen schenken
denn Vertrauen bleibt eine Vorschussleistung. Gute Arbeit macht sich nicht an Anwesenheiten im Büro fest. Der Blick über die Schulter hat noch nie motiviert und zu viel Kontrolle im Detail verhindert Eigenverantwortung und Selbstorganisation. Konzentrieren Sie sich in der der Führung auf gemeinsame Ziele und Ergebnisse.
Beziehung organisieren
Starten Sie Meetings immer mit einer Ankommensrunde, in der Persönliches und Befindlichkeiten erwünscht sind. Das braucht nicht mehr als einige Minuten, wird Ihr Meeting aber produktiver machen. Laden Sie zu virtuellen Pausen ein, z.B. zu einem Skype-Lunch oder Zoom-Afterwork.
Feedback
Geben und nehmen. Organisieren Sie regelmäßige Feedback-Runden in ihren Meetings, sowohl persönlich, als auch im Team oder zum soeben stattgefundenen virtuellen Treffen.
Wertschätzung
Wenn der aufmunternde Blick und ein freundliches Schulterklopfen nicht möglich sind, müssen diese Wertschätzungsgesten umso deutlicher verbal stattfinden. Sprechen Sie laut aus, wenn Ihnen etwas gefällt, Machen Sie Anerkennung für KollegInnen „laut“.
Humor und Freude
Sind auch in Krisenzeiten wichtige Beiträge zum Spannungsabbau. Ihr Team soll auch in der Krise Spaß haben, überlegen Sie wie Sie das ermöglichen können. Manchmal hilft eine Warm-up Frage wie: „Was war das Lustigste, das Dir diese Woche passiert ist?“ Es darf auch ein spaßiger Energizer im Online-Meeting sein und vielleicht ist sogar Zeit für einen gemeinsamen Online-Feierabend. Wir kennen „sogar“ Zoom-Partys und Webex-Spieleabende.
Praxis für die hier genannten Tipps können Sie mit uns schnell, unkompliziert und auch mit ein wenig Spaß erlangen.